Einträge zum Stichwort "Monty Python"

Was ist eigentlich SPAM – Wenn die Fälschung zum Original wird…

3. November 2004

SpamDer eingeweihte Online-Nutzer weiß natürlich Bescheid: Der Begriff SPAM leitet sich von einer Wurstkonserve ab, die bereits 1970 – also lange vor dem Durchbruch des Internet – in einem Sketch von Monty-Python als Synonym für eine x-beliebige Mahlzeit serviert wurde.

Heute kann einem bei dem Gedanken an SPAM aus einem anderen Grund der Appetit vergehen: In Massen überfüllt er die Mail-Konten – diesmal als Synonym für unverlangte Werbemitteilungen mit meist dubiosem Inhalt.

Wenngleich sich die Bedeutung für den Begriff SPAM für unverlangte E-Mails inzwischen fest etabliert hat, ist der eigentlich Ursprung bereits 2 mal transformiert worden.

Das erste Mal hat der Monty-Python-Sketch die Wurstkonserve zur Nerv-Konserve stilisiert.
Beim zweiten Mal haben süffisante Online-Pioniere die Nerv-Konserve zur Nerv-Mail gemacht und mit dem rasanten Wachstum des Internet hat sich dieser Begriff inzwischen eingebürgert.

Nun schickt sich der eigentliche Urheber – die US Firma Hormel Foods Corporation – an, aus dem Ruf des verfälschten Originals einen Vorteil zu ziehen. Durch den weltweiten Kultstatus des Begriffs SPAM lässt sich ein gewisser Marketing-Vorteil für das Dosenfleisch der Marke “SPAM” abschöpfen. In einigen Ländern bereits mit gegen den Trend von Dosenfleisch steigenden Absatzzahlen.
Auch ein umfangreiches Merchandising-Angebot von der Baseball-Kappe über die bedruckte Unterhose im Format XXL bis zum Eiskratzer mit Markenlogo gibt es eine überraschend große Auswahl.

Von der Seite der “Behälterfälschung-Theorie” aus betrachtet ein Interessanter Effekt: Das gefälschte Original macht sich selbst zur originalen Fälschung! Wer würde sonst schon die Baseball-Kappe eines Konservenfleisch-Fabrikanten freiwillig für Geld kaufen? :-)

Homepage der Hormel Foods Corporation: www.spam.com
SPAM Merchandising-Shop: www.spamgift.com
Artikel in Spiegel-Online zum Thema: Leckerer, junger, witziger Spam

Der Ungar im Tabakladen

28. Juli 2004

John CleeseEin Klassiker der Behälterfälschung: Im bekannten Sketch aus Monthy Pythons Flying Circus kommt es zu allerhand kuriosen Verwicklungen, weil ein böswilliger Wörterbuchautor die Redewendungen bei den Ungarisch-Englischen Übersetzungen mit beleidigenden und anzüglichen Inhalten ausgetauscht hat. Ein Ungar und ein Engländer bestreiten in der folgenden Szene ein etwas fehlgeleitetes Gespräch, weil sie sich auf den Inhalt des gefälschten Wörterbuchs verlassen…


“Der Ungar im Tabakladen”

Sprecher: 1976 lag das britische Empire in Trümmern. Auf den Straßen lümmelten und tümmelten sich Ausländer. Viele von ihnen waren Ungarn (ähm, nicht die Straßen, die Ausländer). Viele von diesen Ungarn gingen in Tabakwarenläden, um Zigaretten zu kaufen…

(John Cleese als Ungar betritt den Tabakladen, die Türglocke bimmelt, der Tabakwarenhändler (Terry Jones) fertigt einen Kunden ab)

Händler: Biddä! Danggä!

Der Ungar tritt an die Theke und blättert in einem Wörterbuch.

Ungar (freundlich, mit starkem Akzent): Achem. Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt.

Händler (verwirrt): Wie meinen?

Ungar (deutlicher): Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen sie ist zerkratzt!

Händler: Oh, nein nein nein nein, wir verkaufen Tabakwaren.

Ungar: Hm??

Händler: TABAKWAREN! (Dreht sich um und zeigt auf die Zigarettenschachteln)

Ungar: Aach! (beide lachen. Kollektive Sympathie.)
Ich werde diese Tabakwaren nicht kaufen, sie ist zerkratzt.

Händler (verzweifelt): Nein, nein, wir verkaufen Tabakwaren. Tabakwaren und.. und Zigaretten! (holt eine Schachtel Zigaretten aus dem Regal und legt sie dem Ungarn hin. Der freut sich)

Ungar: Zigaretten!! Jojojojojojo ja! (blättert wieder in seinem Wörterbuch)
Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale.

Händler: Wie meinen? Hä?

Ungar: Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale! (macht eine Handbewegung, als würde er ein Streichholz anreiben) Hm!

Händler (verstehend): Ah, Streichhölzer. (reicht dem Ungarn eine Packung Streichhölzer)

Ungar (zufrieden): Ja, Streicher, hö hö. (blättert wieder in seinem Buch)
Moochten Sie..

Händler (zuvorkommend): Möchten…

Ungar (lacht etwas tuntig): Mööchten Sie zu mir nach Hause kommen und bumsi-bumsi? (macht mit den Fingern das Zeichen für Bezahlen.)

Händler (ziemlich angewidert): Das macht sechs Schillinge, bitte.

Ungar (immer noch freundlich, liest aus seinem Wörterbuch): Wenn ich sagen würde, du hast einen schönen Körper, würdest du es gegen mich halten? Ich bin jetzt nicht mehr verseucht. (lächelt freundlich)

Händler: Darf ich? (greift nach dem Wörterbuch und blättert darin herum, dabei murmelt er mehrmals “es kostet sechs Schillinge”. Findet schließlich, was er gesucht hat)
Jannde vaihascha grdenewitz strowenka!

(Der Ungar holt aus und zimmert dem Tabakwarenhändler voll eins auf den Brägen. Ein Polizist, der an irgendeinem Wegesrand sein Pferd melkt (!) hört die Schreie des Händlers und läuft los. Nach ein paar Metern “enteignet” er das Fahrrad einer zufällig vorbeifahrenden Oma, indem er sie vom Rad schubst. Der Polizist stürmt in den Tabakladen)

Polizist (bestimmt): Was ist hier los?!

Ungar (inzwischen wieder mit seinem “Wörterbuch”): Du hast wundervolle Schenkel.

Polizist (konsterniert): Was??

Händler (hält sich den Kopf): Er hat mich geschlagen! (deutet auf den Ungarn)

Ungar: Zieh deine Höschen aus, Sir Arthur, ich kann nicht bis zur Mittagspause warten! (deutet dabei auf den Händler)

Polizist: Das reicht! (packt den Ungarn im Polizeigriff und führt ihn ab)

Ungar (empört): Ooh, meine Nippel explodieren vor Lust!

(Die Szenerie wechselt über zu einer Gerichtsverhandlung, in der klar wird, dass das besagte Wörterbuch in böswilliger Absicht von einem böswilligen Typen verfasst wurde)

Infos zum Film aus der IMDB: http://www.imdb.com/title/tt0063929/